Storytime - Gedichte und Weisheitsgeschichten

Wir wollen alle geliebt werden - Hjalmar Söderberg

Wetback-Church - aus Gregory Boyle, "Ins Herz tätowiert"
Eine Geschichte über den Umgang mit mexikanischen Flüchtlingen aus den Achtzigern

Zwei mangelhafte Backsteine - aus Ajahn Brahm, "Die Kuh, die weinte"
Eine Geschichte über den Umgang mit Ansprüchen an sich selbst und andere

Wahre Kraft - eine Geschichte von Terry Dobson, aus: Daniel Goleman, "Emotionale Intelligenz"
Eine Geschichte über verschiedene Möglichkeiten, mit Gewalt umzugehen

Frieden ist dieser Augenblick ohne Bewertung - Dorothy Hunt

 

 

Wir wollen alle geliebt werden.

Werden wir nicht geliebt,

wollen wir bewundert werden.

Werden wir nicht bewundert,

wollen wir gefürchtet werden.

Werden wir nicht gefürchtet,

wollen wir gehasst und missachtet werden.

Wir wollen ein Gefühl in unseren Mitmenschen auslösen,

ganz gleich, welches.

Die Seele zittert vor der Leere

und sucht den Kontakt um jeden Preis.

(Hjalmar Söderberg)

 

 

 

Wetback-Church - aus Gregory Boyle, "Ins Herz tätowiert"

Die buddhistische Nonne Pema Chödrön schreibt, Mitgefühl sei nicht am Dienst an den Bedürftigen zu messen, sondern an der Bereitschaft, sich auf Augenhöhe auf sie einzulassen. Nachdem 1986 ein neues Einwanderungsgesetz verabschiedet worden war, erklärte sich die Dolores Mission Church 1987 offiziell zur Zufluchtsstätte für Einwanderer ohne Papiere aus Mexiko und Mittelamerika. Schon bald schliefen jede Nacht gerade angekommene Männer in der Kirche, Frauen und Kinder brachten wir im Konvent unter.

Das erregte eine Menge Aufmerksamkeit. In den ersten Tagen umschwärmten zahlreiche Journalisten das Gelände. Wie so oft führte die Aufmerksamkeit zu Widerstand. Ich mochte schon gar nicht mehr den Anrufbeantworter abhören, weil immer eine Hand- voll Hassbotschaften und mehr oder minder vage Morddrohungen darauf waren.

Als ich einmal auf dem Weg zu einer Besprechung der Basisgruppen auf den Vorplatz der Kirche biege, bleibe ich geschockt stehen. Auf die Eingangsstufen hat jemand mit Farbe eine Botschaft gesprüht: WETBACK CHURCH [Wetbacks (mojados) ist eine ab- wertende Bezeichnung für illegal in die USA eingewanderte Lati- nos. Viele Mexikaner überquerten die Grenze, indem sie durch den Rio Grande schwammen.]

Mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Reflexhaft überlege ich, ob der Preis für das, was wir hier tun, nicht zu hoch ist. Mir ist bewusst, wie viel angenehmer ich es fände, wenn man keinen Preis

dafür zahlen müsste, und wie viel lieber es mir ist, begeistert auf Schultern getragen zu werden, als mich mit feindseligen anonymen Graffitis auseinanderzusetzen.

Ich komme in die Versammlung und erzähle den Frauen von dem unangenehmen Besuch, den wir offenbar letzte Nacht gehabt haben. »Ich werde wohl nachher einen der Homies bitten, es wegzumachen.«

Petra Saldana, ein sonst eher stilles Mitglied der Initiative, meldet sich zu Wort. »Das werden Sie schön bleiben lassen.«

Ich war damals noch neu in der Gemeinde, und mein Spanisch war lückenhaft. Ich verstand die Worte, war mir aber nicht sicher, ob ich den Sinn begriff.

»Das werden Sie schön bleiben lassen«, sagte sie noch einmal. »Wenn Menschen in unserer Gemeinde beschimpft, gehasst und ausgestoßen werden, weil sie mojados sind, dann ...« Sie rutschte auf die äußerste Sofakante, als wäre sie bereit, jederzeit aufzuspringen, »dann sollten wir stolz darauf sein, eine Wetback Church zu sein.«

Die Frauen wollten nicht nur den Bedürftigen helfen, sie fühlten sich eins mit ihnen. »Alle sollen eins sein, so wie der Vater und ich eins sind.«

Jesus und Petra sind hier der gleichen Meinung. Sie entscheiden sich für eine Einheit, sie sind bereit, im Herzen des anderen zu leben. Jesus war nicht für die anderen da. Er war eins mit ihnen. Das ist ein Riesenunterschied. Jesus setzte sich nicht für die Rechte der Aussätzigen ein. Er berührte die Leprakranken, noch bevor er sie heilte. Er kämpfte nicht für die Ausgestoßenen. Er war ein Ausgestoßener. Er engagierte sich nicht für bessere Haftbedingungen in den Gefängnissen. Er sagte einfach: »Ich war gefangen.«

Das Leben Jesu drehte sich nicht darum, den richtigen Stand- punkt zu vertreten, sondern an der richtigen Stelle zu stehen: bei den Ausgestoßenen, bei denen, die am Rande leben.

Die Übernachtungen der obdachlosen Einwanderer hinterließen ihre Spuren in der Kirche. Sonntagmorgens reinigten wir den Raum, so gut wir konnten. Wir versprühten jede Menge Raumsprays und saugten und wischten wie verrückt. Wir verteilten über- all Duftschälchen und Duftspender, um die hartnäckig in der Luft hängende Erinnerung an die fast fünfzig (später bis zu einhundert) Männer zu vertreiben, die dort die Nacht verbracht hatten. Sonn- tagmorgens war praktisch der einzige Zeitpunkt, zu dem wir mit Weihrauch räucherten, bevor um halb acht die Leute zur Frühmesse hereinströmten. Doch sosehr wir uns auch bemühten, der Geruch war immer noch eindeutig bemerkbar. Es grummelte in der Menge, manche Leute meinten, sie wollten lieber woanders zur Messe gehen.

 

Der Geruch war nie unerträglich, aber deutlich wahrnehmbar. Die Jesuiten kamen zuerst drauf: Was man nicht beheben kann, hebt man heraus. Also beschlossen wir, die Unzufriedenheit in der Predigt bei der sonntäglichen Messe zum Thema zu machen. In jenen Tagen fand die Predigt oft im Dialog statt.

Also stelle ich eines Sonntags die Frage: »Wie riecht die Kirche?«

Die Leute sind entsetzt und schlagen die Augen nieder, die Frauen suchen in ihren Handtaschen nach Gott-weiß-was.

»Na los«, ermuntere ich sie. »Wonach riecht es in der Kirche?«

»Huele a patas«, platzt Don Rafael heraus. Er ist ein alter Mann, der sich nicht darum schert, was die Leute über ihn denken.

»Genau. Und warum riecht es nach Füßen?«

»Weil hier so viele obdachlose Männer geschlafen haben«, meint eine Frau.

»Und warum lassen wir das hier zu?«
»Weil wir uns dazu verpflichtet haben«, sagt eine andere. »Warum würde sich irgendjemand so etwas verpflichten?«

»Porque es lo que haria Jesús.«


»Richtig, Jesus würde das tun. Also ..., wonach riecht die Kirche nun?«


Ein Mann erhebt sich und verkündet mit donnernder Stimme: »Nach Verpflichtung.«


Die Menge applaudiert.


Guadalupe wedelt sich den Geruch mit den Armen zu. »Huele a rosas!« [Es riecht nach Rosen!]

Die Gemeinde bricht in begeistertes Lachen aus. Die Gemeinschaft hat sich wiedergefunden und den Geruch von anderen als den eigenen angenommen. Der Gestank in der Kirche hat sich nicht verändert, nur die Art, wie die Leute ihn betrachten.

Die Leute von Dolores Mission verkörperten Wendell Berrys Verfügung: »Man muss fähig sein, sich ein Leben vorzustellen, das nicht das eigene ist.«

Manche Bibelforscher meinen, in den Seligpreisungen sollte es eigentlich nicht heißen: »Selig sind, die reinen Herzens sind«, oder: »Selig sind, die Frieden stiften«, oder: »Selig sind, die nach Gerechtigkeit streben.« Die genauere Übersetzung laute vielmehr: »Ihr seid im rechten Zustand, wenn ihr reinen Herzens seid oder Frieden schafft.«

In den Seligpreisungen geht es schließlich nicht um Spiritualität, sondern um Geografie, um eine Orientierung. Mitgefühl bedeutet nicht nur, den Schmerz anderer zu fühlen; es bedeutet, den anderen in sich aufzunehmen. Wenn wir lieben, was Gott liebt, dann löst Mitgefühl alle Ecken und Randzonen auf. Ebenso mitfühlend zu sein wie Gott, heißt auch, alle ausschließenden Grenzen aufzuheben.

In der Heiligen Schrift lesen wir, dass Jesus in einem Haus ist, wo so viele Menschen sind, dass niemand mehr durch die Tür kann. Deshalb wird das Dach aufgemacht, um einen Gelähmten hinab zulassen, damit Jesus ihn heilen kann. Das Thema der Geschichte ist natürlich die Heilung des Gelähmten. Doch es geschieht in ihr noch etwas Bedeutendes: Das Dach wird vom Haus gehoben, und die draußen sind, werden hineingelassen.

 

 

 

Zwei mangelhafte Backsteine - aus Ajahn Brahm, "Die Kuh, die weinte"

 

Nachdem wir 1983 Land für unser Kloster gekauft hatten, waren wir völlig pleite und steckten bis zum Hals in Schulden. Auf dem Grundstück selbst stand kein einziges Haus, nicht einmal ein Schuppen. In jenen ersten Wochen schliefen wir auf alten Türen, die wir billig auf dem Schuttabladeplatz erstanden hatten. 

Wir waren arme Mönche, aber wir brauchten ein Dach über dem Kopf. Bauarbeiter konnten wir uns nicht leisten - schon die Kosten für das Material waren ja kaum aufzubringen! Also musste ich das Bauen von Grund auf erlernen: wie man ein Fundament legt, betoniert, mauert, ein Dach zimmert und sanitäre Einrichtungen einbaut, eben alles, was zum Bau gehört.

Mein bürgerliches Leben als Physiker und Lehrer hatte mich nicht darauf vorbereitet, mit den Händen zu arbeiten. Doch im Verlauf einiger weniger Jahre wurde ich zu einem recht geschickten Bauarbeiter und nannte mein Team bald BBC (Buddhistische Bau Company). Der Anfang war allerdings außerordentlich mühsam.

Dem Außenstehenden mag Maurerarbeit leicht erscheinen: man pappt etwas Mörtel auf den Stein, setzt ihn an seine Stelle und klopft ihn ein bisschen fest. Wenn ich aber leicht auf eine Ecke schlug, um eine ebene Oberfläche zu erhalten, stieg eine andere Ecke nach oben. Kaum hatte ich diese auch festgeklopft, tanzte auf einmal der ganze Stein aus der Reihe. Behutsam brachte ich ihn also wieder in die richtige Position, um gleich danach festzustellen, dass die erste Ecke schon wieder hochragte. Es war zum Verzweifeln. Wenn sie mir nicht glauben, versuchen Sie's doch selbst einmal!

Als Mönch verfügte ich über so viel Geduld und Zeit, wie ich brauchte. Ich gab mir also große Mühe, jeden Backstein perfekt einzupassen, ganz gleich, wie viel Zeit ich dafür benötigte. Und irgendwann war die erste Backsteinmauer meines Lebens fertig gestellt. Voller Stolz trat ich einen Schritt zurück, um mein Werk zu begutachten. Erst da fiel mir auf - das durfte doch nicht wahr sein! - dass zwei Backsteine das Regelmaß störten. Alle anderen Steine waren ordentlich zusammengesetzt worden, aber diese zwei saßen ganz schief in der Mauer. Ein grauenvoller Anblick! Zwei Steine hatten mir die ganze Mauer versaut. 

Der Zementmörtel war inzwischen fest geworden. Also konnte ich diese Steine nicht einfach herausziehen und ersetzen. Ich ging zu meinem Abt und fragte, ob ich die Mauer niederreißen oder in die Luft jagen und neu anfangen dürfte. "Nein", erwiderte der Abt, "die Mauer bleibt so stehen, wie sie ist."

Als ich die ersten Besucher durch unser neues Kloster führte, vermied ich es stets, mit ihnen an dieser Mauer vorbei zu gehen. Ich hasste den Gedanken, dass jemand dieses Stümperwerk sehen könnte. Etwa drei oder vier Monate später wanderte ich mit einem Gast über unser Terrain. Plötzlich fiel sein Blick auf meine Schandmauer. 

"Das ist aber eine schöne Mauer", bemerkte er wie nebenbei. "Sir", erwiderte ich überrascht, "haben Sie etwa Ihre Brille im Auto vergessen? Oder einen Sehfehler? Fallen Ihnen denn die zwei schief eingesetzten Backsteine nicht auf, die die ganze Mauer verschandeln?"

Seine nächsten Worte veränderten meine Einstellung zur Mauer, zu mir selbst und zu vielen Aspekten des Lebens.

"Ja", sagte er. "Ich sehe die beiden mangelhaft ausgerichteten Backsteine. Aber ich sehe auch 998 gut eingesetzte Steine!" 

Ich war überwältigt. Zum ersten Mal seit drei Monaten sah ich neben den beiden mangelhaften Steinen auch andere Backsteine. Oberhalb und unterhalb der schiefen Steine, zu ihrer Linken und zu ihrer Rechten befanden sich perfekte Steine, ganz gerade eingesetzt. Ihre Zahl überwog die der schlechten Steine bei weitem. 

Bis dahin hatte ich mich ausschließlich auf meine beiden Fehler konzentriert und war allem anderen gegenüber blind gewesen. Deshalb konnte ich den Anblick der Mauer nicht ertragen und wollte ihn anderen Menschen auch nicht zumuten. Deshalb hatte ich das Werk vernichten wollen. Doch als ich jetzt die ordentlichen Backsteine betrachtete, schien die Mauer überhaupt nicht mehr grauenvoll auszusehen. Der Besucher hatte schon Recht: Es war wirklich eine sehr schöne Mauer. Jetzt, zwanzig Jahre später, steht sie immer noch, und inzwischen habe ich längst vergessen, an welcher Stelle die mangelhaften Backsteine stecken. Ich kann sie mittlerweile tatsächlich nicht mehr sehen.

 

 

 

Wahre Kraft - aus Daniel Goleman "Emotionale Intelligenz"

 

Dies ist eine Geschichte, die Terry Dobson seinem Freund Daniel Goleman erzählte, der in den 50er Jahren in Japan Aikido studierte.

 

“Eines Nachmittags fuhr ich in einem Vorortzug von Tokio nach Hause, als ein massiger, kampfeslüsterner, stark betrunkener und besudelter Arbeiter einstieg. Der torkelnde Mann begann, die Fahrgäste einzuschüchtern. Schimpfend und fluchend schlug er nach einer Frau, die ein Baby auf dem Arm trug, so dass sie auf dem Schoß eines älteren Ehepaares landete, das daraufhin aufsprang und mit den übrigen Fahrgästen ans Ende des Wagens flüchtete. Als der Betrunkene noch nach einigen weiteren Fahrgästen schlug, die er in seiner Wut verfehlte, packte er unter wüstem Gebrüll die Metallstange in der Mitte des Wagens und versuchte, sie aus der Verankerung zu reißen.

An diesem Punkt glaubte ich, der ich durch tägliche achtstündige Aikido-Übungen in bester körperlicher Verfassung war, eingreifen zu müssen, damit niemand ernstlich verletzt würde. Ich erinnerte mich aber an die Worte meines Lehrers: "Aikidio ist die Kunst der Versöhnung. Wer Lust zum Kämpfen hat, der hat seine Verbindung zum Universum zerrissen. Wenn du versuchst, Menschen zu beherrschen, wirst du immer verlieren. Wir lernen, wie man einen Konflikt löst, nicht wie man ihn eröffnet."

Ich hatte mich am Beginn des Unterrichts sogar gegenüber meinem Lehrer verpflichtet, nie einen Kampf vom Zaun zu brechen, sondern meine Kenntnisse in der Kampfkunst nur zu Verteidigung einzusetzen. Jetzt sah ich endlich meine Chance gekommen, meine Aikido-Künste in der Realität zu überprüfen, und es erschien mir eindeutig als legitime Gelegenheit. Also stand ich auf, mit meinen ein Meter achtzig, langsam und bedächtig, während die übrigen Fahrgäste wie erstarrt auf ihren Sitzen saßen.

Als der Betrunkene mich erblickte, brüllte er: "Oh, ein Ausländer! Dir werd' ich japanische Manieren beibringen!" und schickte sich an, es mit mir aufzunehmen.

Doch als der Betrunkene gerade im Begriff war, über mich herzufallen, stieß jemand einen ohrenbetäubenden, merkwürdig fröhlichen Schrei aus: "Hey!"

Der Schrei klang so vergnügt, als habe jemand plötzlich einen lieben Freund entdeckt. Erstaunt drehte der Betrunkene sich um und erblickte ein kleines japanisches Männlein, das in den Siebzigern sein mochte und in einem Kimono da saß. Der alte Mann strahlte den Betrunkenen erfreut an und winkte ihn mit einer leichten Handbewegung und einem flotten "Komm her" zu sich.

Der Betrunkenen setzte sich mit staksigen Schritten in Bewegung, wobei er wütend knurrte: "Wieso soll ich mit dir reden, verdammt noch mal?" Ich stand unterdessen bereit, den Betrunkenen bei der geringsten gewalttätigen Regung niederzustrecken.

"Was hast du getrunken?" fragte der alte Mann und strahlte den betrunkenen Arbeite an. "Ich hab' Sake getrunken, und das geht dich einen Dreck an", brüllte der Betrunkene.

"Oh, das ist wunderbar, absolut wunderbar", erwiderte der alte Mann mit freundlicher Stimme. "Weißt du, ich liebe auch Sake. Meine Frau und ich (sie ist 76, musst du wissen) wärmen uns jeden Abend ein Fläschchen Sake und nehmen es mit in den Garten, und wir setzen uns auf eine alte Holzbank..." und er erzählte weiter von den Dattelpflaumenbaum in seinem Hof, den Schätzen seinen Gartens und wie er abends den Sake genoss.

Das Gesicht der Betrunkenen wurde allmählich sanfter, während er dem alten Mann lauschte; seine Fäuste öffneten sich. "Tja... ich liebe auch Dattelpflaumen ..." sagte er, und seine Stimme verlor sich. "Ja", sagte der sagte der alte Mann munter, "und du hast sicher eine wunderbare Frau."

"Nein", sagte der Arbeiter, "meine Frau ist gestorben..." und begann schluchzend die traurige Geschichte zu erzählen, wie er seine Frau, sein Haus und seine Arbeit verloren hatte und dass er sich schäme.

In diesem Augenblick fuhr der Zug in den Bahnhof ein, wo ich aussteigen musste. Während ich zur Tür ging, hörte ich, wie der alte Mann den Betrunkenen einlud, mit ihm zu kommen und ihm alles zu erzählen. Als ich mich umdrehte, sah ich noch, wie der Betrunkene sich auf den Sitz ausstreckte, den Kopf auf dem Schoß des alten Mannes.

 

 

 

Peace is This Moment Without Judgment

Do you think peace requires an end to war?
Or tigers eating only vegetables?
Does peace require an absence from
your boss, your spouse, yourself?...
Do you think peace will come some other place than here?
Some other time than Now?
In some other heart than yours? 

Peace is this moment without judgment.
That is all. This moment in the Heart-space
where everything that is is welcome.
Peace is this moment without thinking
that it should be some other way,
that you should feel some other thing,
that your life should unfold according to your plans. 

Peace is this moment without judgment,
this moment in the heart-space where
everything that is is welcome.

 

Frieden ist dieser Augenblick ohne Bewertung

Glaubst du, Frieden erfordert, dass alle Kriege enden?
Oder dass Tiger nur noch Gemüse fressen?
Erfordert Frieden die Abwesenheit
Deiner Chefin, deines Partners, deiner selbst...?
Glaubst du, Frieden entsteht woanders als hier?
Wann anders als jetzt?
In einem anderen Herzen als deinem?

Frieden ist dieser Augenblick ohne Bewertung.
Das ist alles. Dieser Augenblick im Raum deines Herzens
Wo alles Existierende willkommen ist.
Frieden ist dieser Augenblick, ohne zu denken,
dass es irgendwie anders sein sollte,
dass du anders fühlen solltest,
dass sich dein Leben deinen Plänen gemäß entfalten sollte.

Frieden ist dieser Augenblick bar jeder Bewertung,
dieser Augenblick im Raum deines Herzens, wo
alles willkommen ist, was es gibt.